Arten von Knieprothesen

1. Schlittenprothese:

Synonyme: Hemischlittenprothese, unikondyläre Knieprothese, Knie-Teilgelenkersatz, Knie-Hemiprothese, Knie-Teilprothese.

Falls nur die Innen- oder Außenseite Ihres Kniegelenks von einer Arthrose betroffen ist, muss auch nur dieser Teil des Gelenks ersetzt werden. Der Vorteil an dieser Methode ist, dass alle Bänder Ihres Kniegelenks erhalten bleiben (vorderes und hinteres Kreuzband, mediales und laterales Seitenband) und so ein möglichst natürlicher Bewegungsablauf gewährleistet wird. Der ehemalige Knorpelüberzug am Oberschenkelknochen (Femur) und am Schienbein (Tibia) wird durch Metall ersetzt. Dazwischen wird ein Einsatz aus sehr widerstandsfähigem Kunststoff (Polyethylen, PE) gesetzt, auch Inlay genannt.

2. Knie-Totalendoprothese:

Synonyme: Knie-TEP, Kniegelenkersatz, künstliches Kniegelenk

Bei der „ganzen“ Knieprothese werden sowohl die Innen-, als auch die Außenseite des Kniegelenks ersetzt. Wie bei der Schlittenprothese wird der ehemalige Knorpelüberzug am Oberschenkelknochen (Femur) und am Schienbein (Tibia) durch Metall ersetzt. Dazwischen wird ein Einsatz aus sehr widerstandsfähigem Kunststoff (Polyethylen, PE) gesetzt, auch Inlay genannt.

3. Modulare Revisionsprothese:

Synonyme: teilgekoppelter (semi-constrained) Kniegelenkersatz, gekoppelter (constrained) Kniegelenkersatz

Bei einer Wechseloperation oder Seitenbandverletzung kann es notwendig sein eine Knieprothese mit höherem Kopplungsgrad zu verwenden. Das bedeutet, die Prothese übernimmt teilweise oder auch ganz die Funktion der Seitenbänder. Hier handelt es sich um größere Prothesenmodelle, welche zusätzlich mit Schäften im Knochen verankert sind. Es muss individuell anhand der vorliegenden Situation entschieden werden, welches Prothesenmodell zum Einsatz kommt.

4. Patellofemorale Prothese:

Synonyme: Patellofemoraler Gelenkersatz, Patellofemoralprothese, PFJ-Prothesis, Patellofemoral Joint Prosthesis

Wenn nur der Knorpel an der Kniescheibenrückfläche und darunter (femorales Gleitlager) von der Arthrose betroffen ist, kann sehr gezielt nur dieser Teil des Kniegelenkes ersetzt werden. Das ist im Vergleich zu den zuvor gennannten Operationen ein deutlich kleinerer und schonender Eingriff. Der ehemalige Knorpelüberzug am Oberschenkelknochen (femorales Gleitlager) wird durch Metall ersetzt. Der Knorpelüberzug an der Kniescheibenrückfläche wird durch sehr widerstandsfähigen Kunststoff (Polyethylen, PE) ersetzt.

Verwendete Materialien

Eine Knieprothese ersetzt das natürliche Kniegelenk durch Komponenten aus Metall (Chrom-Kobalt-Molybdän-Legierung mit geringem Nickel-Anteil) und Kunststoff (Polyethylen).

Zementierung

Es gibt zementierte und zementfreie Knieprothesenmodelle. Der verwendete medizinische Zement heißt PMMA (Polymethylmethacrylat). In einem Großteil der Fälle setze ich bei meinen Operationen am Kniegelenk zementierte Implantate ein. Auf Wunsch ist auch eine zementfreie Versorgung möglich. Bei der operativen Aufklärung können wir in Ruhe die Vor- und Nachteile der einzelnen Methoden besprechen und die gewünschte Versorgung festlegen.

Allergie

Nickel ist ein Bestandteil von Knieprothesen. Beim Verdacht auf eine Nickelallergie, z. B. bei einer Hautreaktion auf Modeschmuck, muss zunächst eine Austestung beim Allergologen erfolgen. Wenn eine Allergie nachgewiesen ist, wird im Einzelfall entschieden, wie man weiter vorgeht. Hier gibt es einige Besonderheiten, die man am besten im Rahmen der operativen Aufklärung bespricht. Es besteht auf jeden Fall die Möglichkeit Allergie-beschichtete Prothesenkomponenten zu verwenden, um eine Nickel-Freisetzung zu verhindern.

In sehr seltenen Fällen kann eine Allergie auf Knochenzement (PMMA, Polymethylmethacrylat) bestehen. In diesem Fall greift man auf eine zementfreie Versorgung zurück.

Navigation / Robotik / Künstliche Intelligenz

Die exakte Positionierung der Prothesen-Komponenten spielt eine entscheidende Rolle für die postoperative Funktion des operierten Gelenks. Auf diesem Gebiet wird ständig geforscht und weiterentwickelt. Im Laufe der Zeit haben sich verschiedene Philosophien entwickelt, wie man intraoperativ am besten vorgeht (Mechanisches Alignment, Kinematisches Alignment, Funktionelles Alignement, etc.). Die moderne Computer-Technik hilft dem orthopädischen Chirurgen dabei, seine Vorstellungen bei der Operation präzise umzusetzen.

Bei einer Navigation erkennt ein Computer-Programm die Lage des Kniegelenkes im Raum und zeigt auf einem Monitor die korrekte Platzierung der Prothesen-Komponenten an. An verschiedenen Punkten der Operation kann man überprüfen, ob das gewünschte Ergebnis erreicht wurde. Sollte das nicht der Fall sein, kann man direkt nachbessern, bis eine optimale Positionierung vorliegt.

Bei der roboter-assistierten Chirurgie ist ein Navigationssystem mit einem Roboterarm verbunden, das den Operateur dabei unterstützt, noch präziser zu arbeiten. Dabei hat der Arzt während der gesamten Operation die volle Kontrolle über das Geschehen. Die Technik unterstützt ihn bei ihrer Arbeit, trifft aber keine selbstständigen Entscheidungen und die Instrumente werden weiterhin nur durch die Hände des Operateurs geführt.

Haltbarkeit

Durch moderne Implantate und Operationsmethoden hat sich die Haltbarkeit von Knieprothesen in den letzten Jahrzehnten stetig erhöht. Eine Studie aus 2023 hat ergeben, dass nach 20 Jahren über 80% der implantierten Knieprothesen noch intakt und funktionsfähig sind.

Zeitlicher Ablauf

  1. Erste Vorstellung und Untersuchung:

    In einem ersten Gespräch, inklusive körperlicher Untersuchung und Begutachtung der Röntgenbilder, wird festgestellt, ob eine Knieprothesen-Operation sinnvoll ist und für Sie in Frage kommt.

  2. OP-Terminierung:

    Gemeinsam finden wir einen passenden Operationstermin. In aller Regel kann ich meinen Patientinnen eine rasche Versorgung anbieten.

  3. OP-Freigabe:

    Unser Anästhesie-Team (Narkose-Ärzte) bestimmt anhand ihrer Vorerkrankungen das Operationsrisiko und legt fest, ob eine Knieprothesen-Operation bei uns möglich ist.

  4. 1 Tag vor OP:

    Stationäre Aufnahme im Krankenhaus, Blutabnahme und abschließende Untersuchungen.

  5. OP:

    Durchführung der Operation.

  6. 1 Tag nach OP:

    Erstes Aufstehen und erste Schritte mit Hilfe unserer Physiotherapeutinnen. In aller Regel ist eine sofortige Vollbelastung möglich.

  7. Stationärer Aufenthalt:

    In den nächsten Tagen erfolgt die weitere Mobilisierung mit Hilfe unserer Physiotherapeutinnen bis es Ihnen möglich ist mit Unterarmgehstützen (Krücken) selbstständig mehrere Treppenstufen zu bewältigen. Das operierte Kniegelenk wird täglich mehrmals in einer Bewegungsschiene (CPM) durchbewegt. Des Weiteren erfolgen routinemäßige Labor- und Röntgenkontrollen.

  8. Entlassung:

    Normalerweise erfolgt die Entlassung am 7. Tag nach Operation. Auf Wunsch und bei gutem Verlauf kann auch eine frühere Entlassung erfolgen (z. B. am 3. Tag nach Operation). Sollte es notwendig sein, ist auch ein längerer Aufenthalt problemlos möglich.

  9. 2-Wochen-Kontrolle:

    2 Wochen nach der Operation erfolgt eine Vorstellung in unserer Ambulanz zur Kontrolle des Heilungsfortschritts und zur Entfernung des Nahtmaterials.

  10. 6-Wochen-Kontrolle:

    6 Wochen nach der Operation erfolgt eine erneute Vorstellung in unserer Ambulanz zur abschließenden Röntgenkontrolle.

  11. Rehabilitation:

    Während des stationären Aufenthaltes melden wir für Sie eine Rehabilitationsmaßnahme an. Normalerweise können Sie diese ca. 8 Wochen nach der Operation antreten.

+43 1 358 83 40
ordination@doktorpoetz.at
The Aurora 
Ärztezentrum Wien
Währinger Straße 39
1090 Wien
English speakers are welcome!

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Arten von Knieprothesen

1. Schlittenprothese:

Synonyme: Hemischlittenprothese, unikondyläre Knieprothese, Knie-Teilgelenkersatz, Knie-Hemiprothese, Knie-Teilprothese.

Falls nur die Innen- oder Außenseite Ihres Kniegelenks von einer Arthrose betroffen ist, muss auch nur dieser Teil des Gelenks ersetzt werden. Der Vorteil an dieser Methode ist, dass alle Bänder Ihres Kniegelenks erhalten bleiben (vorderes und hinteres Kreuzband, mediales und laterales Seitenband) und so ein möglichst natürlicher Bewegungsablauf gewährleistet wird. Der ehemalige Knorpelüberzug am Oberschenkelknochen (Femur) und am Schienbein (Tibia) wird durch Metall ersetzt. Dazwischen wird ein Einsatz aus sehr widerstandsfähigem Kunststoff (Polyethylen, PE) gesetzt, auch Inlay genannt.

2. Knie Totalendoprothese:

Synonyme: Knie-TEP, Kniegelenkersatz, künstliches Kniegelenk

Bei der „ganzen“ Knieprothese werden sowohl die Innen-, als auch die Außenseite des Kniegelenks ersetzt. Wie bei der Schlittenprothese wird der ehemalige Knorpelüberzug am Oberschenkelknochen (Femur) und am Schienbein (Tibia) durch Metall ersetzt. Dazwischen wird ein Einsatz aus sehr widerstandsfähigem Kunststoff (Polyethylen, PE) gesetzt, auch Inlay genannt.

3. Modulare Revisionsprothese:

Synonyme: teilgekoppelter (semi-constrained) Kniegelenkersatz, gekoppelter (constrained) Kniegelenkersatz

Bei einer Wechseloperation oder Seitenbandverletzung kann es notwendig sein eine Knieprothese mit höherem Kopplungsgrad zu verwenden. Das bedeutet, die Prothese übernimmt teilweise oder auch ganz die Funktion der Seitenbänder. Hier handelt es sich um größere Prothesenmodelle, welche zusätzlich mit Schäften im Knochen verankert sind. Es muss individuell anhand der vorliegenden Situation entschieden werden, welches Prothesenmodell zum Einsatz kommt.

4. Patellofemorale Prothese:

Synonyme: Patellofemoraler Gelenkersatz, Patellofemoralprothese, PFJ-Prothesis, Patellofemoral Joint Prosthesis

Wenn nur der Knorpel an der Kniescheibenrückfläche und darunter (femorales Gleitlager) von der Arthrose betroffen ist, kann sehr gezielt nur dieser Teil des Kniegelenkes ersetzt werden. Das ist im Vergleich zu den zuvor gennannten Operationen ein deutlich kleinerer und schonender Eingriff. Der ehemalige Knorpelüberzug am Oberschenkelknochen (femorales Gleitlager) wird durch Metall ersetzt. Der Knorpelüberzug an der Kniescheibenrückfläche wird durch sehr widerstandsfähigen Kunststoff (Polyethylen, PE) ersetzt.

Verwendete Materialien

Eine Knieprothese ersetzt das natürliche Kniegelenk durch Komponenten aus Metall (Chrom-Kobalt-Molybdän-Legierung mit geringem Nickel-Anteil) und Kunststoff (Polyethylen).

Zementierung

Es gibt zementierte und zementfreie Knieprothesenmodelle. Der verwendete medizinische Zement heißt PMMA (Polymethylmethacrylat). In einem Großteil der Fälle setze ich bei meinen Operationen am Kniegelenk zementierte Implantate ein. Auf Wunsch ist auch eine zementfreie Versorgung möglich. Bei der operativen Aufklärung können wir in Ruhe die Vor- und Nachteile der einzelnen Methoden besprechen und die gewünschte Versorgung festlegen.

Allergie

Nickel ist ein Bestandteil von Knieprothesen. Beim Verdacht auf eine Nickelallergie, z. B. bei einer Hautreaktion auf Modeschmuck, muss zunächst eine Austestung beim Allergologen erfolgen. Wenn eine Allergie nachgewiesen ist, wird im Einzelfall entschieden, wie man weiter vorgeht. Hier gibt es einige Besonderheiten, die man am besten im Rahmen der operativen Aufklärung bespricht. Es besteht auf jeden Fall die Möglichkeit Allergie-beschichtete Prothesenkomponenten zu verwenden, um eine Nickel-Freisetzung zu verhindern.

In sehr seltenen Fällen kann eine Allergie auf Knochenzement (PMMA, Polymethylmethacrylat) bestehen. In diesem Fall greift man auf eine zementfreie Versorgung zurück.

Navigation / Robotik / Künstliche Intelligenz

Die exakte Positionierung der Prothesen-Komponenten spielt eine entscheidende Rolle für die postoperative Funktion des operierten Gelenks. Auf diesem Gebiet wird ständig geforscht und weiterentwickelt. Im Laufe der Zeit haben sich verschiedene Philosophien entwickelt, wie man intraoperativ am besten vorgeht (Mechanisches Alignment, Kinematisches Alignment, Funktionelles Alignement, etc.). Die moderne Computer-Technik hilft dem orthopädischen Chirurgen dabei, seine Vorstellungen bei der Operation präzise umzusetzen.

Bei einer Navigation erkennt ein Computer-Programm die Lage des Kniegelenkes im Raum und zeigt auf einem Monitor die korrekte Platzierung der Prothesen-Komponenten an. An verschiedenen Punkten der Operation kann man überprüfen, ob das gewünschte Ergebnis erreicht wurde. Sollte das nicht der Fall sein, kann man direkt nachbessern, bis eine optimale Positionierung vorliegt.

Bei der roboter-assistierten Chirurgie ist ein Navigationssystem mit einem Roboterarm verbunden, das den Operateur dabei unterstützt, noch präziser zu arbeiten. Dabei hat der Arzt während der gesamten Operation die volle Kontrolle über das Geschehen. Die Technik unterstützt ihn bei ihrer Arbeit, trifft aber keine selbstständigen Entscheidungen und die Instrumente werden weiterhin nur durch die Hände des Operateurs geführt.

Haltbarkeit

Durch moderne Implantate und Operationsmethoden hat sich die Haltbarkeit von Knieprothesen in den letzten Jahrzehnten stetig erhöht. Eine Studie aus 2023 hat ergeben, dass nach 20 Jahren über 80% der implantierten Knieprothesen noch intakt und funktionsfähig sind.

Zeitlicher Ablauf

  1. Erste Vorstellung und Untersuchung:

    In einem ersten Gespräch, inklusive körperlicher Untersuchung und Begutachtung der Röntgenbilder, wird festgestellt, ob eine Knieprothesen-Operation sinnvoll ist und für Sie in Frage kommt.

  2. OP-Terminierung:

    Gemeinsam finden wir einen passenden Operationstermin. In aller Regel kann ich meinen Patientinnen eine rasche Versorgung anbieten.

  3. OP-Freigabe:

    Unser Anästhesie-Team (Narkose-Ärzte) bestimmt anhand ihrer Vorerkrankungen das Operationsrisiko und legt fest, ob eine Knieprothesen-Operation bei uns möglich ist.

  4. 1 Tag vor OP:

    Stationäre Aufnahme im Krankenhaus, Blutabnahme und abschließende Untersuchungen.

  5. OP:

    Durchführung der Operation.

  6. 1 Tag nach OP:

    Erstes Aufstehen und erste Schritte mit Hilfe unserer Physiotherapeutinnen. In aller Regel ist eine sofortige Vollbelastung möglich.

  7. Stationärer Aufenthalt:

    In den nächsten Tagen erfolgt die weitere Mobilisierung mit Hilfe unserer Physiotherapeutinnen bis es Ihnen möglich ist mit Unterarmgehstützen (Krücken) selbstständig mehrere Treppenstufen zu bewältigen. Das operierte Kniegelenk wird täglich mehrmals in einer Bewegungsschiene (CPM) durchbewegt. Des Weiteren erfolgen routinemäßige Labor- und Röntgenkontrollen.

  8. Entlassung:

    Normalerweise erfolgt die Entlassung am 7. Tag nach Operation. Auf Wunsch und bei gutem Verlauf kann auch eine frühere Entlassung erfolgen (z. B. am 3. Tag nach Operation). Sollte es notwendig sein, ist auch ein längerer Aufenthalt problemlos möglich.

  9. 2-Wochen-Kontrolle:

    2 Wochen nach der Operation erfolgt eine Vorstellung in unserer Ambulanz zur Kontrolle des Heilungsfortschritts und zur Entfernung des Nahtmaterials.

  10. 6-Wochen-Kontrolle:

    6 Wochen nach der Operation erfolgt eine erneute Vorstellung in unserer Ambulanz zur abschließenden Röntgenkontrolle.

  11. Rehabilitation:

    Während des stationären Aufenthaltes melden wir für Sie eine Rehabilitationsmaßnahme an. Normalerweise können Sie diese ca. 8 Wochen nach der Operation antreten.

Therapie ohne Operation
Stosswellentherapie
Hyaluronsäurentherapie
ACP-Therapie (Eigenblut)

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Arten von Knieprothesen

1. Schlittenprothese:

Synonyme: Hemischlittenprothese, unikondyläre Knieprothese, Knie-Teilgelenkersatz, Knie-Hemiprothese, Knie-Teilprothese.

Falls nur die Innen- oder Außenseite Ihres Kniegelenks von einer Arthrose betroffen ist, muss auch nur dieser Teil des Gelenks ersetzt werden. Der Vorteil an dieser Methode ist, dass alle Bänder Ihres Kniegelenks erhalten bleiben (vorderes und hinteres Kreuzband, mediales und laterales Seitenband) und so ein möglichst natürlicher Bewegungsablauf gewährleistet wird. Der ehemalige Knorpelüberzug am Oberschenkelknochen (Femur) und am Schienbein (Tibia) wird durch Metall ersetzt. Dazwischen wird ein Einsatz aus sehr widerstandsfähigem Kunststoff (Polyethylen, PE) gesetzt, auch Inlay genannt.

2. Knie-Totalendoprothese:

Synonyme: Knie-TEP, Kniegelenkersatz, künstliches Kniegelenk

Bei der „ganzen“ Knieprothese werden sowohl die Innen-, als auch die Außenseite des Kniegelenks ersetzt. Wie bei der Schlittenprothese wird der ehemalige Knorpelüberzug am Oberschenkelknochen (Femur) und am Schienbein (Tibia) durch Metall ersetzt. Dazwischen wird ein Einsatz aus sehr widerstandsfähigem Kunststoff (Polyethylen, PE) gesetzt, auch Inlay genannt.

3. Modulare Revisionsprothese:

Synonyme: teilgekoppelter (semi-constrained) Kniegelenkersatz, gekoppelter (constrained) Kniegelenkersatz

Bei einer Wechseloperation oder Seitenbandverletzung kann es notwendig sein eine Knieprothese mit höherem Kopplungsgrad zu verwenden. Das bedeutet, die Prothese übernimmt teilweise oder auch ganz die Funktion der Seitenbänder. Hier handelt es sich um größere Prothesenmodelle, welche zusätzlich mit Schäften im Knochen verankert sind. Es muss individuell anhand der vorliegenden Situation entschieden werden, welches Prothesenmodell zum Einsatz kommt.

4. Patellofemorale Prothese:

Synonyme: Patellofemoraler Gelenkersatz, Patellofemoralprothese, PFJ-Prothesis, Patellofemoral Joint Prosthesis

Wenn nur der Knorpel an der Kniescheibenrückfläche und darunter (femorales Gleitlager) von der Arthrose betroffen ist, kann sehr gezielt nur dieser Teil des Kniegelenkes ersetzt werden. Das ist im Vergleich zu den zuvor gennannten Operationen ein deutlich kleinerer und schonender Eingriff. Der ehemalige Knorpelüberzug am Oberschenkelknochen (femorales Gleitlager) wird durch Metall ersetzt. Der Knorpelüberzug an der Kniescheibenrückfläche wird durch sehr widerstandsfähigen Kunststoff (Polyethylen, PE) ersetzt.

Verwendete Materialien

Eine Knieprothese ersetzt das natürliche Kniegelenk durch Komponenten aus Metall (Chrom-Kobalt-Molybdän-Legierung mit geringem Nickel-Anteil) und Kunststoff (Polyethylen).

Zementierung

Es gibt zementierte und zementfreie Knieprothesenmodelle. Der verwendete medizinische Zement heißt PMMA (Polymethylmethacrylat). In einem Großteil der Fälle setze ich bei meinen Operationen am Kniegelenk zementierte Implantate ein. Auf Wunsch ist auch eine zementfreie Versorgung möglich. Bei der operativen Aufklärung können wir in Ruhe die Vor- und Nachteile der einzelnen Methoden besprechen und die gewünschte Versorgung festlegen.

Allergie

Nickel ist ein Bestandteil von Knieprothesen. Beim Verdacht auf eine Nickelallergie, z. B. bei einer Hautreaktion auf Modeschmuck, muss zunächst eine Austestung beim Allergologen erfolgen. Wenn eine Allergie nachgewiesen ist, wird im Einzelfall entschieden, wie man weiter vorgeht. Hier gibt es einige Besonderheiten, die man am besten im Rahmen der operativen Aufklärung bespricht. Es besteht auf jeden Fall die Möglichkeit Allergie-beschichtete Prothesenkomponenten zu verwenden, um eine Nickel-Freisetzung zu verhindern.

In sehr seltenen Fällen kann eine Allergie auf Knochenzement (PMMA, Polymethylmethacrylat) bestehen. In diesem Fall greift man auf eine zementfreie Versorgung zurück.

Navigation / Robotik / Künstliche Intelligenz

Die exakte Positionierung der Prothesen-Komponenten spielt eine entscheidende Rolle für die postoperative Funktion des operierten Gelenks. Auf diesem Gebiet wird ständig geforscht und weiterentwickelt. Im Laufe der Zeit haben sich verschiedene Philosophien entwickelt, wie man intraoperativ am besten vorgeht (Mechanisches Alignment, Kinematisches Alignment, Funktionelles Alignement, etc.). Die moderne Computer-Technik hilft dem orthopädischen Chirurgen dabei, seine Vorstellungen bei der Operation präzise umzusetzen.

Bei einer Navigation erkennt ein Computer-Programm die Lage des Kniegelenkes im Raum und zeigt auf einem Monitor die korrekte Platzierung der Prothesen-Komponenten an. An verschiedenen Punkten der Operation kann man überprüfen, ob das gewünschte Ergebnis erreicht wurde. Sollte das nicht der Fall sein, kann man direkt nachbessern, bis eine optimale Positionierung vorliegt.

Bei der roboter-assistierten Chirurgie ist ein Navigationssystem mit einem Roboterarm verbunden, das den Operateur dabei unterstützt, noch präziser zu arbeiten. Dabei hat der Arzt während der gesamten Operation die volle Kontrolle über das Geschehen. Die Technik unterstützt ihn bei ihrer Arbeit, trifft aber keine selbstständigen Entscheidungen und die Instrumente werden weiterhin nur durch die Hände des Operateurs geführt.

Haltbarkeit

Durch moderne Implantate und Operationsmethoden hat sich die Haltbarkeit von Knieprothesen in den letzten Jahrzehnten stetig erhöht. Eine Studie aus 2023 hat ergeben, dass nach 20 Jahren über 80% der implantierten Knieprothesen noch intakt und funktionsfähig sind.

Zeitlicher Ablauf

  1. Erste Vorstellung und Untersuchung:

    In einem ersten Gespräch, inklusive körperlicher Untersuchung und Begutachtung der Röntgenbilder, wird festgestellt, ob eine Knieprothesen-Operation sinnvoll ist und für Sie in Frage kommt.

  2. OP-Terminierung:

    Gemeinsam finden wir einen passenden Operationstermin. In aller Regel kann ich meinen Patientinnen eine rasche Versorgung anbieten.

  3. OP-Freigabe:

    Unser Anästhesie-Team (Narkose-Ärzte) bestimmt anhand ihrer Vorerkrankungen das Operationsrisiko und legt fest, ob eine Knieprothesen-Operation bei uns möglich ist.

  4. 1 Tag vor OP:

    Stationäre Aufnahme im Krankenhaus, Blutabnahme und abschließende Untersuchungen.

  5. OP:

    Durchführung der Operation.

  6. 1 Tag nach OP:

    Erstes Aufstehen und erste Schritte mit Hilfe unserer Physiotherapeutinnen. In aller Regel ist eine sofortige Vollbelastung möglich.

  7. Stationärer Aufenthalt:

    In den nächsten Tagen erfolgt die weitere Mobilisierung mit Hilfe unserer Physiotherapeutinnen bis es Ihnen möglich ist mit Unterarmgehstützen (Krücken) selbstständig mehrere Treppenstufen zu bewältigen. Das operierte Kniegelenk wird täglich mehrmals in einer Bewegungsschiene (CPM) durchbewegt. Des Weiteren erfolgen routinemäßige Labor- und Röntgenkontrollen.

  8. Entlassung:

    Normalerweise erfolgt die Entlassung am 7. Tag nach Operation. Auf Wunsch und bei gutem Verlauf kann auch eine frühere Entlassung erfolgen (z. B. am 3. Tag nach Operation). Sollte es notwendig sein, ist auch ein längerer Aufenthalt problemlos möglich.

  9. 2-Wochen-Kontrolle:

    2 Wochen nach der Operation erfolgt eine Vorstellung in unserer Ambulanz zur Kontrolle des Heilungsfortschritts und zur Entfernung des Nahtmaterials.

  10. 6-Wochen-Kontrolle:

    6 Wochen nach der Operation erfolgt eine erneute Vorstellung in unserer Ambulanz zur abschließenden Röntgenkontrolle.

  11. Rehabilitation:

    Während des stationären Aufenthaltes melden wir für Sie eine Rehabilitationsmaßnahme an. Normalerweise können Sie diese ca. 8 Wochen nach der Operation antreten.

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